Themen, die uns bewegen

Unsere Forschung konzentriert sich auf vier zentrale Bereiche: Prävention, Mind-Body Medizin, Ernährung und Planetare Gesundheit. Ziel ist es, wissenschaftlich fundierte Ansätze für eine nachhaltige Gesundheitsversorgung zu entwickeln. Dabei steht das Zusammenspiel zwischen individueller Gesundheit und globaler Herausforderungen im Fokus.

Prävention

Prävention – also das aktive Vermeiden, Verzögern und frühzeitige Erkennen von Erkrankungen – ist ein zentraler Baustein der modernen Medizin. Dabei stehen neben der Erforschung ursächlicher (pathogenetischer) Faktoren zur Verhinderung von Krankheiten insbesondere die Erhaltung und Stärkung gesundheitsfördernder (salutogenetischer) Faktoren im Fokus. In der Naturheilkunde und Integrativen Medizin umfasst Prävention demnach sowohl verhaltens-
als auch verhältnispräventive Strategien, die auf individuelle, soziale und strukturelle Einflussfaktoren über alle Lebensphasen hinweg zielen.

Am Zentrum für Naturheilkunde und Planetare Gesundheit arbeiten wir daran, Prävention nicht nur theoretisch zu vermitteln, sondern in alltagsnahe, wirksame und evidenzbasierte Konzepte zu übersetzen – mit dem Ziel, Menschen in ihrer Gesundheitskompetenz zu stärken und systemisch wirksame Gesundheitsstrukturen zu fördern.

Mind-Body-Medizin

Die Mind-Body-Medizin versteht sich im Kern als achtsamkeitsbasierte Lebensstilveränderung. Sie integriert vier wesentliche Elemente: 1. einen achtsamen Umgang mit Stress, 2. eine überwiegend pflanzenbasierte Ernährung, 3. regelmäßige, nicht leistungsbetonte Bewegung und 4. unterstützende soziale Kontakte. Ergänzt werden diese durch Selbstanwendungen aus der Naturheilkunde und Reiz-Regulationsmedizin. Ein zentrales Ziel ist die Stärkung der Gesundheitskompetenz und Selbstwirksamkeit von Menschen. Hier knüpft die Mind-Body-Medizin an das Konzept der Salutogenese von Aaron Antonovsky an, welches nicht die Entstehung von Krankheit, sondern die Frage in den Mittelpunkt rückt, wie Gesundheit erhalten und Resilienz gestärkt werden kann.

Die Mind-Body-Medizin hat ihre Wurzeln in der naturheilkundlichen Ordnungstherapie und basiert auf wissenschaftlichen Konzepten der Stressforschung, Psychoneuroimmunologie, Hirnforschung und Gesundheitspsychologie. In unserem Mind-Body-Medizin Lab erforschen wir achtsamkeitsbasierte Ansätze insbesondere in der supportiven Therapie chronischer Erkrankungen (z.B. chronische Schmerzen, onkologische Diagnosen, Depressionen), in der Prävention stressbedingter Erkrankungen (Burnout, Angst- und Erschöpfungssyndrome, Schlafstörungen, Bluthochdruck) und im Rahmen von Longevity – um Gesundheit, Resilienz und Lebensqualität bis ins hohe Alter zu fördern.

Ernährung

Ernährung spielt eine zentrale Rolle für die Prävention chronischer Erkrankungen und die Erhaltung der individuellen und planetaren Gesundheit. Eine vollwertige, überwiegend pflanzenbasierte Kost kann nachweislich dazu beitragen, entzündliche Prozesse zu reduzieren, das Mikrobiom zu stärken und das Risiko für die Entstehung und Verschlechterung von lebensstilbedingten Erkrankungen zu senken.

Die sogenannte Planetary Health Diet bietet einen evidenzbasierten Rahmen für eine Ernährung, die durch den Ansatz der Regionalität, Saisonalität, Biodiversität und dem nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen nicht nur gesund für den Menschen, sondern auch für unsere Umwelt ist. Die Erforschung und Vermittlung dieses Ansatzes ist integraler Bestandteil unserer Arbeit. Unser Ziel ist es, wissenschaftlich fundierte Ernährungskonzepte zu entwickeln, die sich in unterschiedlichen Setting (von der Gemeinschaftsverpflegung in Kliniken bis zu individualisierten Präventionskonzepten für Patientinnen und Patienten) sicher und wirksam umsetzen lassen.

Planetare Gesundheit

Planetare Gesundheit beschreibt den untrennbaren Zusammenhang zwischen der Gesundheit des Menschen und seiner Umwelt. Sauberes Wasser, fruchtbare Böden, vielfältige Ökosysteme und schadstoffarme, gesunde Lebensräume sind wesentliche Voraussetzungen für unser körperliches, psychisches und soziales Wohlbefinden sowie für die Prävention umweltbedingter Erkrankungen.

In unserer Forschung beschäftigen wir uns mit der Frage, wie gesundheitsförderndes Verhalten und medizinische Versorgung im Einklang mit ökologischen Rahmenbedingungen gestaltet werden können. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der effizienten Nutzung von Ressourcen des Gesundheitssystems durch Stärkung der individuellen Gesundheitskompetenz sowie auf nachhaltiger Ernährung und der Reduktion von Lebensmittelverschwendung im Setting Krankenhaus. Hierbei entwickeln wir mit Hilfe künstlicher Intelligenz und in enger Zusammenarbeit mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie praxisnahe Lösungen. Unser Ziel ist es, wissenschaftlich fundierte Konzepte zu erarbeiten, die sowohl individuelle die Gesundheit stärken als auch zu nachhaltigen, gesundheitsförderlichen Lebensbedingungen beitragen.